Ende des 18. Jahrhunderts sorgte ein von Wolfgang von Kempelen konstruierter vermeintlicher Schachroboter für Furore: Tatsächlich handelte es sich dabei keineswegs um einen Roboter; vielmehr wurdet der Apparat von einem Menschen im Inneren der Konstruktion bedient.
November 2013 das weisse haus, Wien
Dokumentation der Performance und Installation
Durch einen spärlich beleuchteten ehemaligen KFZ-Werkstattraum mit einer abgedeckten Reparaturgrube führt eine Treppe hinunter in den angrenzenden Gewölbekeller.
Dort beleuchtet der schwache Lichtkegel der einzigen Lichtquelle ein zentral im Raum stehendes sarkophagartiges Objekt, aus dem in sehr hoher Lautstärke und zusätzlich verstärkt durch die Raumakustik des Tonnengewölbes wummernde Technobeats in hartem und schnellem Rhythmus dröhnen.
Nur wenige Indizien lassen erkennen, dass die harte Musik nicht vom Band kommt, sondern live eingespielt wird.
So verraten immer wieder auftauchende Radiosamples, dass zeitaktuelle Radiosendungen als Rohmaterial für den Sound verwendet werden. Außerdem kann dem Verlauf der Kabel aus dem Gewölbe bis zur Reparaturgrube gefolgt werden. Tatsächlich wird die Musik während der gesamten Dauer der Performance live aus der Reparaturgrube gespielt, in der sich auch eine rudimentäre Lichtsteuerung befindet.
Eine Interaktion mit der Außenwelt ist jedoch unmöglich: Aus dem Inneren der Grube ist nicht zu sehen, was gerade im Gewölbekeller passiert. Gibt es überhaupt Besucher? Wird möglicherweise sogar getanzt? Oder schreiten die Besucher eher andächtig um den "Sarkophag" herum wie um ein Kunstwerk in einer Ausstellung?